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Tobias Plitzko

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Medienmitteilung 60 Jahre Arbeit für die Teilhabe aller – auch in der Kunst!

Medienmitteilung vom 05.04.2018

60 Jahre Arbeit für die Teilhabe aller – auch in der Kunst!
Museum Folkwang Essen ist Kooperationspartner im Jubiläumsjahr der Lebenshilfe

Essen. „Wechselwirkungen“ – unter diesem Motto laden die Bundesvereinigung Lebenshilfe und das Museum Folkwang Essen am kommenden Freitag und Samstag zur großen Fachtagung über „Kunst im Kontext der Inklusionsdebatte“ ein: Etwa 100 Teilnehmende aus Deutschland, Belgien, der Schweiz und den USA, Kunstschaffende mit und ohne Behinderung, Wissenschaftlerinnen, Kuratoren und Interessierte werden im Museum zusammenkommen, um den Stand der Inklusion in der Kunst zu debattieren: Wie sind die Produktionsbedingungen von Künstlerinnen und Künstlern, die Assistenz benötigen? Was bedeutet Teilhabe in der Kunstvermittlung und Ausstellungspraxis? Was lässt sich von kollektiven Ateliers für die eigene Arbeit lernen?

Dass das Kooperationsprojekt mit dem Museum Folkwang gerade jetzt, in ihrem Jubiläumsjahr, gelang, ist für die Lebenshilfe ein besonders passendes „Geburtstagsgeschenk“. Denn seit ihrer Gründung 1958 arbeitet und streitet sie für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft – unter anderem dafür, dass die außergewöhnlichen Talente auch von Menschen mit Behinderung erkannt und respektiert werden und Strukturen entstehen, in denen diese sich zeigen können. Für den Bereich der Kunst wird dies mit der Tagung auf eindrückliche Weise gelingen, auch weil die Veranstalter neben den hochkarätig besetzten Vorträgen und Workshops für ein weiteres Highlight gesorgt haben:

Noch bis zum 6. Mai zeigt das Museum Folkwang Arbeiten von Julius Bockelt, einem Künstler aus dem Atelier Goldstein der Lebenshilfe Frankfurt/Main. Die Ausstellung mit dem Titel „Phase Shifter“ umfasst Grafiken, Fotos und eine Videoinstallation und ist ganz deutlich von Bockelts musikalischen Experimenten inspiriert, so dass sich auch hier eine Wechselwirkung ergibt: eine Art Gespräch zwischen den akustischen und visuellen Ideen des Künstlers. Die Ausstellung ist aufregend für jeden Betrachter – und auch für Bockelt selbst. Trotz seines mittlerweile internationalen Rufs sei es immer noch überwältigend, gerade dort die eigenen Werke hängen zu sehen: „Ich fühl‘ mich noch etwas überrumpelt“, so gibt er gerne zu. „Museum Folkwang ist ein ganz besonderes Museum. Hier kommt ja nicht jeder hin!“

Interessierte Journalistinnen und Journalisten aber doch: Es sind noch Presseplätze frei! Die Tagung findet statt am Freitag, 6. April, 15.30 bis 20.30 Uhr, und Samstag, 7. April, 10.00 bis 18.30 Uhr. Im Museum Folkwang, Museumsplatz 1, 45128 Essen.
Programmdetails unter https://www.inform-lebenshilfe.de/inform/veranstaltungen/termine/bv/180661-bv-wechselwirkungen-kunst.php

Ihr Ansprechpartner:
Prof. Dr. Frederik Poppe, Projektleiter für die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0152 / 53625968

Die Tagung wird gefördert durch die Aktion Mensch.
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Medienmitteilung: Erklärung der Lebenshilfe Niedersachsen zur Kleinen Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion „Schwerbehinderung in Deutschland“

Pressemitteilung

Erklärung der Lebenshilfe Niedersachsen zur Kleinen Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion „Schwerbehinderung in Deutschland“
(Hannover 16.04.2018) Die Lebenshilfe Niedersachsen unterstützt die Erklärung der Bundesvereinigung Lebenshilfe zur Kleinen Anfrage der AfD-Fraktion zu schwerbehinderten Menschen in Deutschland. „Für uns ist ein solches Vorgehen der AfD inakzeptabel. Sie zeigt damit deutlich, dass es ihr um die Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung geht. Die Lebenshilfe steht mit ihren Werten für eine offene Gesellschaft, in der ein solidarisches Miteinander das gesellschaftliche Fundament bilden“, so Landesvorsitzender Franz Haverkamp.
Die Erklärung des Bundesvorstandes der Bundesvereinigung Lebenshilfe:
Der Bundesvorstand der Lebenshilfe ist entsetzt über die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zu schwerbehinderten Menschen in Deutschland. Darin möchte die AfD unter anderem wissen: „Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Behinderten seit 2012 entwickelt, insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen?“ Außerdem fragt die Partei, wie viele Fälle der durch Heirat in der Familie entstandenen Behinderungen einen Migrationshintergrund hätten.
Der Bundesvorstand der Lebenshilfe erklärt:
Es liegt auf der Hand, dass die AfD mit solchen Anfragen provozieren und mediale Aufmerksamkeit erzielen will. Damit bereitet sie den Boden für Ausgrenzung und gefährdet gesellschaftliche Solidarität. Menschen mit Behinderung und Menschen mit Migrationshintergrund werden diskriminiert.
Das Heranziehen von Inzest als vermeintliche Hauptursache von Behinderungen in Deutschland sowie die damit verbundene Mutmaßung, dass es sich bei einer Vielzahl der behinderten Personen um Menschen mit Migrationshintergrund handeln könnte, ist völlig abwegig und inakzeptabel. Die steigende Zahl von Menschen mit Behinderung in Deutschland ist darauf zurückzuführen, dass die Lebenserwartung stetig zunimmt und die Menschen im Alter verstärkt von Behinderungen betroffen sind. Die Zahl der angeborenen Behinderungen nimmt dagegen ab. Das geht auch aus der Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf die AfD-Anfrage hervor.

Die Anfrage weckt Erinnerungen an die dunkelste Zeit in unserer Geschichte. Auch im Nationalsozialismus wurde zuerst von „Vermeidung von Behinderung“ und „lebensunwertem Leben“ gesprochen. Das führte letztlich dazu, dass etwa 300.000 kranke und behinderte Menschen ermordet wurden.
Es wird deutlich, dass die AfD alle Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, ausgrenzen will. Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung, für die sich die Lebenshilfe einsetzt, lehnt die AfD ab. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe erneuert ihren Beschluss: Lebenshilfe und AfD sind unvereinbar.
Die Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V. wurde am 13. Oktober 1962 von 10 Orts- und Kreisvereinigungen gegründet. Heute gehören dem Landesverband 115 Mitgliedsorganisationen an. Über 75 % aller in Niedersachsen tätigen teil-stationären Eingliederungseinrichtungen haben sich in der Lebenshilfe Niedersachsen als ihrem Dach- und Fachverband zusammengeschlossen. Die Lebenshilfe ist Elternvereinigung, Fachverband und Trägerin von Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung. Der Selbsthilfegedanke hat dabei große Bedeutung. Über die Akademie für Rehaberufe bietet die Lebenshilfe Fortbildungen insbesondere für Fachkräfte, Menschen mit Behinderung und Angehörige an. Mit Standorten in Hildesheim, Wildeshausen und Hannover ist die Lebenshilfe Niedersachsen Ausbilder in der Heilerziehungspflege in Niedersachsen. Die Geschäftsstelle des Landesverbandes der Lebenshilfe hat ihren Sitz in Hannover.

Kontakt:
Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e. V.
Nordring 8 G | 30163 Hannover
Tel.: 0511 . 909 257 00
FAX: 0511 . 909 257 11
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Ihr Ansprechpartner:
Frank Steinsiek
Mobil: 0172 5432 971
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Medienmitteilung: Down-Syndrom nicht bei allen Schwangeren suchen!

Medienmitteilung vom 20. März 2018

Down-Syndrom nicht bei allen Schwangeren suchen!
Lebenshilfe lehnt Übernahme der Kosten für Bluttest durch die Krankenversicherung ab

Berlin. Zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März hat die Lebenshilfe ein neues Positionspapier zu vorgeburtlichen Untersuchungen, besonders zum sogenannten Bluttest auf Down-Syndrom, veröffentlicht. Darin unterstreicht sie, dass es normal ist, verschieden zu sein und dass alle Menschen gleich viel wert sind. Die Kostenübernahme für den Bluttest durch die Krankenversicherung lehnt die Lebenshilfe daher ab.

„Wenn zukünftig so gut wie alle Frauen in der Schwangerschaft ihr Blut auf das Down-Syndrom hin untersuchen lassen, widerspricht das der UN-Behindertenrechtskonvention“, kritisiert Ulla Schmidt, MdB, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D. Die Konvention hat als Leitbild die inklusive Gesellschaft und fordert ein, dass alle Menschen für ihren Beitrag zur Gesellschaft wertzuschätzen sind. Der Bluttest sei jedoch ausschließlich auf eine frühzeitige Entdeckung des Down-Syndroms und anderer Störungen der Chromosomenzahl ausgerichtet. Die allgemeine Kostenübernahme durch die Krankenversicherung legt Schwangeren nahe, dass eine solche Untersuchung für sie sinnvoll sei.

Das hält die Bundesvereinigung Lebenshilfe für ein verheerendes Signal an Menschen, die mit dem Down-Syndrom leben, und deren Familien. „Wir wissen heute so viel über das Potential von Menschen mit Down-Syndrom. Ich denke zum Beispiel an den Berliner Schauspieler Sebastian Urbanski, der im letzten Jahr in Erinnerung an die Opfer der Nazi-Verbrechen zum Deutschen Bundestag gesprochen hat", so Ulla Schmidt. „Es kann einfach nicht sein, dass Familien mit Kindern mit Down-Syndrom immer wieder gesagt wird, das müsse doch heute nicht mehr sein."

Denn nach einem sogenannten positiven Befund, dass das Kind voraussichtlich mit einem Down-Syndrom geboren wird, wird häufig die Schwangerschaft abgebrochen. Oft ohne, dass es eine umfassende Beratung der werdenden Eltern zu den Untersuchungen gab, stehen diese plötzlich vor einer Entscheidung über Leben und Tod. Daher fordert die Lebenshilfe auch, die Beratung tatsächlich so durchzuführen, wie sie schon seit Jahren gesetzlich geregelt ist – damit Schwangere und ihre Partner sich gut informiert entscheiden können. Ulla Schmidt. „Hierbei können Selbsthilfevereine wie die Lebenshilfe sehr hilfreich sein, indem sie aus Erfahrung berichten, wie es Familien ergeht, die ein Kind mit Down-Syndrom bekommen haben.“
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Medienmitteilung:„Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“

„Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“

Natalie Dedreux beeindruckte Bundeskanzlerin Merkel und Millionen Fernsehzuschauer. Dafür erhielt die junge Frau mit Down-Syndrom gestern Abend den Medienpreis BOBBY der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Berlin/Köln. „Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“ Das sagte live im Fernsehen die 19-jährige Natalie Dedreux aus Köln zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und löste damit deutschlandweit einen großen Medienrummel aus. Für ihren beherzten TV-Auftritt ist die junge Frau mit Down-Syndrom gestern Abend in Berlin mit dem Lebenshilfe-Medienpreis BOBBY 2017 geehrt worden. Ulla Schmidt, MdB und Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, nannte Natalie Dedreux eine „Mutmacherin“, die sich für andere Menschen mit Behinderung selbstbewusst einsetze. Mit ihrem positiven Beispiel könne Natalie Dedreux werdenden Eltern die Angst vor dem Leben mit einem behinderten Kind nehmen.

Es war in der ARD-Sendung Wahlarena am 11. September 2017, als die Kölnerin von der Kanzlerin wissen wollte: „Wieso darf man Babys mit Down-Syndrom bis kurz vor der Geburt noch abtreiben?“ Am Ende ihrer sehr persönlichen Antwort sagte eine sichtlich bewegte Regierungschefin zu Natalie Dedreux: „Es steckt so viel in jedem, jeder kann etwas beitragen. Danke, dass Sie heute hier sind.“

Natalie Dedreux, die Autorin bei „Ohrenkuss“ ist – einem Magazin, für das ausschließlich Menschen mit Down-Syndrom schreiben – erhielt viel Beifall vom Publikum im TV-Studio. Anschließend wurde im Internet und in den Sozialen Netzwerken über sie berichtet. Zeitungen, Fernseh- und Radio-Sender machten Interviews mit ihr.

Die BOBBY-Verleihung fand im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Bundesvereinigung Lebenshilfe in der Berliner Vertretung des Landes Baden-Württemberg statt. Unter den mehr als 250 Gästen waren Hans-Peter Friedrich, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, die Bundesministerinnen Katarina Barley und Barbara Hendricks sowie die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele.

Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte gestern Abend nicht zur Preisverleihung kommen. Über ihren Kanzleramtsminister Peter Altmaier hatte sie schriftlich ausrichten lassen: „Es ist eine schöne Nachricht, dass Frau Natalie Dedreux mit dem Medienpreis BOBBY während des Parlamentarischen Abends ausgezeichnet werden soll. Die Bundeskanzlerin hat das Gespräch mit Frau Dedreux vom 11. September 2017 in guter Erinnerung und schätzt ihren couragierten Einsatz für Menschen mit Behinderungen.“

Nur wenige Tage vor dem Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März nutzte Natalie Dedreux die Auszeichnung, um Politikern erneut ins Gewissen zu reden: „Es ist wichtig, dass es Menschen mit Down-Syndrom gibt, weil wir cool drauf sind. Und deshalb ist auch Inklusion wichtig, wo alle mitmachen dürfen und alle respektiert werden.“

Auch die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist überzeugt davon, „dass die Welt noch viel inklusiver werden muss, damit Menschen mit Down-Syndrom, damit Menschen mit einer Behinderung in unserer Gesellschaft wirklich willkommen sind.“ Das heißt: Wenn Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam den Kindergarten und die Schule besuchen. Wenn sie sich später als Kollegen am Arbeitsplatz begegnen. Wenn sie als Nachbarn im selben Mehrfamilienhaus wohnen und in der Freizeit gemeinsam im Garten am Grill stehen.

Der BOBBY wird gefördert von der Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge, den Versicherern im Raum der Kirchen.
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Die Schatzkiste

Schatzkiste groß
Die Schatzkiste Hildesheim ist eine Kontakt- und Partnervermittlung für Menschen mit Beeinträchtigung. Sie bietet Unterstützung und Beratung bei der Suche nach einer Partnerschaft oder Freundschaft.

Es besteht die Möglichkeit sich in eine Vermittler- Kartei aufnehmen zu lassen. Auf diese Kartei haben nur die Ansprechpartner*innen der Schatzkiste Zugriff.
Die Schatzkiste Hildesheim ist kostenlos und altersunabhängig. Auch die Art der Beeinträchtigung spielt keine Rolle.
Flyer Seite 1
Flyer Seite 2

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Mobil: 01 51 / 65 07 27 75

Ihre Ansprechpartner/in/ Vermittler/in der Schatzkiste Hildesheim:



Michael Lübben Web 5485

Michael Lübben
Sozial- und Organisationspädagoge B.A.
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Blanco web
Ines Lemke
Mitarbeiterin im Betreuungsdienst
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Das Schatzkiste- Büro befindet sich in der Ehrlicherstraße 18, im Büro der Lebenshilfe Hildesheim „Wohnen im Stadtteil“.
Aktuelle Telefonsprechzeiten: Montags von 12:00 – 14:30 Uhr
Alternativ sind wir bei Wohnen im Stadtteil erreichbar.


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gefördert durch die Aktion Mensch



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1958 - 1962

1958 

Am 23. November wurde die Bundesvereinigung der Lebenshilfe in Marburg gegründet.

1962

Am 1. Juni trat das Bundssozialhilfegesetz in Kraft. Es gewährte erstmalig den geistig behinderten Menschen einen Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe.

Am 13. Oktober wurde der Landesverband Niedersachsen der Lebenshilfe in Hannover gegründet.
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Medienmitteilung: Lebenshilfe erinnert an ermordete behinderte und kranke Menschen

Medienmitteilung vom 26. Januar 2017

Lebenshilfe erinnert an ermordete behinderte und kranke Menschen
Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

Berlin. Etwa 300.000 behinderte und kranke Menschen wurden während der Nazi-Zeit in ganz Europa systematisch getötet. Sie galten als „Ballastexistenzen“, als „Volksschädlinge“ und wurden als „lebensunwert“ aussortiert. An ihnen probte Hitler den späteren millionenfachen Mord an den Juden. Das grausame „Euthanasie“-Programm verbarg sich hinter dem Decknamen T4 – benannt nach der Zentrale in der Berliner Tiergartenstraße 4, wo das Töten geplant und verwaltet wurde. An dieser Stelle befindet sich heute eine Gedenk- und Informationsstätte.

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar betont die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, MdB: „Als Demokraten müssen wir alle dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung nicht ausgegrenzt werden. Sie gehören in unsere Mitte und sie müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Lebensrecht niemals wieder in Frage gestellt wird.“ Hierzu fordert die ehemalige Bundesministerin auch ein klares Bekenntnis von der AfD, wenn am 31. Januar die offizielle Gedenkstunde im Bundestag begangen wird.

Im vergangenen Jahr hatte sich ganz besonders Ulla Schmidt dafür eingesetzt, dass erstmals die „Euthanasie“-Opfer im Mittelpunkt der Gedenkstunde standen. Sebastian Urbanski, ein Schauspieler mit Down-Syndrom aus Berlin, trug einen Brief vor, den Ernst Putzki an seine Mutter geschrieben hatte, bevor er in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurde. Sebastian Urbanski sagt: „Heute werden zwar Menschen wie wir nicht mehr umgebracht, dafür werden sie aber kaum noch geboren. Wir sind aber auch ein Teil der Gesellschaft. Das wird leider immer noch oft vergessen, wir werden einfach an den Rand geschoben.“

Als Bundesvorsitzende der Lebenshilfe hat Ulla Schmidt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den zweiten bundesweiten Schul- und Jugendtheaterwettbewerb zu Biographien von Opfern der NS-„Euthanasie“-Verbrechen „andersartig gedenken on stage“ übernommen. Theatergruppen können im Schuljahr 2018/2019 Stücke erarbeiten und bis zum 29. Mai 2019 beim Träger des Projektes, dem Förderkreis Gedenkort T4, einreichen. Weitere Informationen gibt es unter www.andersartig-gedenken.de.

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