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Medienmitteilung 2024: Bundesvereinigung begrüßt fraktionsübergreifenden Antrag zu nicht-invasiven Pränataltests (NIPT)

Medienmitteilung des Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. 23. April 2024

Lebenshilfe: Vorgeburtliche Bluttests gehören auf den Prüfstand
Bundesvereinigung begrüßt fraktionsübergreifenden Antrag zu nicht-invasiven Pränataltests (NIPT)

Berlin. Am 24. April soll im Bundestag ein fraktionsübergreifender Antrag zu den sogenannten Bluttests in erster Lesung beraten werden. Nachdem diese Bluttests im Jahr 2023 bei jeder dritten Schwangerschaft durchgeführt wurden, fordert der Antrag eine Untersuchung der Folgen. „Die Lebenshilfe begrüßt diese Initiative sehr“, so Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und frühere Bundesgesundheitsministerin. „Ob solche vorgeburtlichen Bluttests auf Trisomien wie das Down-Syndrom weiter als gesetzliche Kassenleistung zulässig sind, muss dringend überprüft werden. Weit mehr als 100.000 Tests im ersten Halbjahr 2023 zeigen: Die Bluttests sind keine begründeten Fälle mehr wie vom Gesetzgeber beabsichtigt, sondern schon jetzt zur Regeluntersuchung in der Schwangerschaftsvorsorge geworden. Davor haben wir als Lebenshilfe immer wieder gewarnt.“

Auch Carina Kühne, Schauspielerin und Aktivistin mit Down-Syndrom (Trisomie 21), schreibt in ihrem Blog: „Seit der NIPT (Bluttest auf Trisomien) Kassenleistung ist, gehört er eigentlich zur Vorsorgeuntersuchung dazu. Immer mehr werdende Eltern entscheiden sich dann gegen ihr ungeborenes Kind und treiben es ab. Dabei sind die Resultate dieser Gentests oft auch falsch positiv. Wird es bald eine Welt ohne Kinder mit einer Trisomie 21 geben? Ist unsere Welt dann besser?“

Carina Kühne soll morgen auf einer für 12.30 Uhr angesetzten Pressekonferenz der interfraktionellen Arbeitsgruppe „Pränataldiagnostik“ sprechen. Der Arbeitsgruppe gehören mehr als 120 Bundestagsabgeordnete an.


Zum Hintergrund:

Ein NIPT musste früher selbst bezahlt werden, seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in bestimmten Fällen die Kosten. Schwangere Frauen können ihr Blut untersuchen lassen, um herauszufinden, ob ihr Kind Anzeichen für eine Trisomie hat, wenn sie dies in ihrer individuellen Lebenssituation benötigen. So wird zum Beispiel nach dem Down-Syndrom gesucht, auch Trisomie 21 genannt. Diese Bluttests sind aber nicht sicher, teilweise zeigen sie eine Behinderung an, auch wenn das Kind keine Behinderung hat. Je jünger die werdende Mutter ist, desto größer ist die Fehlerrate – so kann jeder dritte Test falsch positiv sein. Das Kind hat also gar kein Down-Syndrom, obwohl der Test zu diesem Ergebnis kommt.

Die Lebenshilfe hat von Anfang vor den Folgen der NIPT gewarnt: Der Druck der Gesellschaft auf Eltern wird durch die Bluttests immer größer. In den meisten Fällen führt die Diagnose einer Trisomie zur Abtreibung des Kindes.

Aus der Antwort (20/10039) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/9677) der Unionsfraktion geht hervor: Bei einer Geburtenrate in Deutschland, die im zurückliegenden November bei 631.000 Kindern für das Jahr 2023 lag, haben insgesamt 137.914 schwangere Frauen im ersten Halbjahr 2023 einen NIPT als Krankenkassenleistung genutzt. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist der Antwort zufolge in den zurückliegenden Jahren tendenziell gestiegen. Während im ersten Quartal 2021 insgesamt 24.641 Abbrüche registriert wurden, waren es im ersten Quartal 2022 insgesamt 25.817 Abbrüche und im ersten Quartal vergangenen Jahres 27.576 Abbrüche.
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Medienmitteilung 2024: Personalmangel bedroht Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Medienmitteilung des Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. vom 22. April 2024

Lebenshilfe: Personalmangel bedroht Teilhabe von Menschen mit Behinderung
Gipfel zum Arbeits- und Fachkräftemangel in der Eingliederungshilfe gefordert – bundesweiter Aktionstag für die Heilerziehungspflege am 25. April

Berlin. „Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist ernsthaft in Gefahr, wenn sich immer weniger junge Leute für einen sozialen Beruf entscheiden.“ Das erklärt Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D., anlässlich des Aktionstages für die Heilerziehungspflege am 25. April. Ausgerufen wurde er von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten für Heilerziehungspflege in Deutschland (BAG HEP), der auch HEP-Schulen der Lebenshilfe angehören.

Auf Bundesebene fordert die Lebenshilfe einen Gipfel zum Arbeits- und Fachkräftemangel in der Eingliederungshilfe, der die verschiedenen Akteure zusammenbringt: Vertreterinnen und Vertreter der Bundesministerien für Soziales und Familie, der Kultusministerkonferenz, der betroffenen Berufsverbände, der Gewerkschaften, der Eingliederungshilfeträger, der Leistungserbringer, der Dachverbände von Schulen und Hochschulen und nicht zuletzt der Verbände für Menschen mit Behinderung.

Darüber hinaus setzt sich die Lebenshilfe für Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege ein. Die HEP-Ausbildung müsse außerdem in allen Bundesländern vergleichbare Standards erfüllen, sie müsse bundesweit anerkannt und berufsbegleitend möglich sein. Zusätzlich gelte es, Leiharbeit in der Eingliederungshilfe gesetzlich zu regeln und zu begrenzen. Alle Forderungen der Lebenshilfe zum Fachkräftemangel stehen ausführlich erläutert im Internet als Download zur Verfügung.

Wie erfüllend die Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung sein kann, zeigt eine vor wenigen Monaten gestartete Kampagne der Bundesvereinigung Lebenshilfe mit dem Titel #LebenshilfeMomente. Ulla Schmidt: „Damit leisten wir unseren Beitrag, um vor Ort engagierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Wir brauchen aber auch die Unterstützung von Bund und Ländern, um die von uns geforderten guten Rahmenbedingungen rechtlich zu verankern und mit Öffentlichkeitsarbeit auch als öffentliche Stellen bundesweit kräftig Werbung für soziale Berufe zu machen. Denn es ist das Soziale, was unsere Gesellschaft zusammenhält.“

Informationen über soziale Berufe in der Eingliederungshilfe gibt es auf www.lebenshilfe.de und zum HEP-Aktionstag auf www.bag-hep.de.
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Medienmitteilung 2024: „Sie war eine Frau mit großem Herzen“

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 18. April 2024

„Sie war eine Frau mit großem Herzen“
Lebenshilfe-Ehrenvorsitzende Annemarie Griesinger würde am 21. April 100 Jahre alt. In ihrer Heimatstadt Markgröningen gibt es für sie eine Gedenkfeier.

Berlin/Markgröningen. „Die Bundesvereinigung Lebenshilfe erinnert sich voller Dankbarkeit an ihre Ehrenvorsitzende Annemarie Griesinger, die von 1984 bis 1996 an der Spitze unseres Verbandes stand und die Lebenshilfe maßgeblich geprägt hat.“ So Ulla Schmidt, amtierende Bundesvorsitzende und Bundesministerin a.D., anlässlich des 100. Geburtstages von Annemarie Griesinger, die am 21. April 1924 in Markgröningen geboren wurde und am 20. Februar 2012 im Alter von 87 Jahren in Bad Urach starb.

Zu Annemarie Griesingers Geburtstagsjubiläum richtet die CDU am 21. April in Markgröningen eine Gedenkfeier aus. Zu Ehren der beliebten Politikerin, die über die Grenzen Baden-Württembergs bekannt war, wird Robert Antretter, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe, einen Kranz niederlegen. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete war von 2000 bis 2012 Bundesvorsitzender der Lebenshilfe und verstand sich bestens mit seiner christdemokratischen Vorgängerin, wenn es um das gemeinsame Engagement für die Rechte von Menschen mit Behinderung ging. „Sie war eine Frau mit großem Herzen. Den Menschen gab sie das Gefühl, persönlich nur für sie da zu sein“, erinnert sich der 85-Jährige. „Auch war ihr Geschick, Menschen über alle Unterschiede hinweg in der Sache zusammenzuführen, herausragend. Damit wirkte sie für die Lebenshilfe viel Gutes“, so Antretter weiter.

In der Ära von Kanzler Kohl führte die frühere Sozialministerin von Baden-Württemberg jährliche Parlamentarische Abende der Lebenshilfe ein und öffnete mit ihrem warmherzigen und humorvollen Charme so manche Tür in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Mit aller Kraft setzte sie sich für das 1994 verabschiedete Benachteiligungsverbot von Menschen mit Behinderung im Grundgesetz ein. Unter ihrer Führung gründeten sich 1990 – schon bald nach dem Mauerfall – mehr als 120 neue örtliche Lebenshilfe-Vereinigungen in Ostdeutschland. Ulla Schmidt: „Annemarie Griesingers vorbehaltlose Art des Umgangs mit allen Menschen ist über ihren Tod hinaus Vorbild für eine menschenfreundliche Gesellschaft. Und solche Vorbilder brauchen wir gerade in der heutigen, krisengeschüttelten Zeit!“
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Medeinmitteilung 2024: Kraftvoll gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 5. Februar 2024

Kraftvoll gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung

Robert Antretter, Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe, wird heute 85 Jahre alt

Backnang/Berlin. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe mit ihren 477 örtlichen Vereinigungen, 16 Landesverbänden und bundesweit an die 120.000 Mitgliedern gratuliert ihrem Ehrenvorsitzenden Robert Antretter, der heute, am 5. Februar, seinen 85. Geburtstag feiert.

In einer Grußbotschaft dankt Ulla Schmidt, die amtierende Bundesvorsitzende und Bundesministerin a.D., ihrem hochgeschätzten Vorgänger: „In der Zeit Deines Vorsitzes war ich Mitglied des Deutschen Bundestages und konnte auch als Gesundheitsministerin Dein Engagement hautnah erleben. Dieses Engagement und vor allem Deine Hartnäckigkeit im Eintreten für die Belange von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben mich sehr beeindruckt. Du hast die richtigen Worte gefunden, um nachdrücklich auf die Anliegen von Menschen mit Behinderung hinzuweisen, und wichtige Themen identifiziert.“

Robert Antretter stand von 2000 bis 2012 als ehrenamtlicher Bundesvorsitzender an der Spitze der Lebenshilfe, die sich seit über 65 Jahren für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und deren Familien engagiert. Antretter ist gelernter Schriftsetzer, er lebt im schwäbischen Backnang und war von 1980 bis 1998 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Menschen mit Behinderung lagen dem Sozialdemokraten und bekennenden katholischen Christen schon immer besonders am Herzen. Noch heute – im hohen Alter – setzt er sich kraftvoll dafür ein, dass Menschen mit Behinderung nicht abgewertet und diskriminiert werden.

Zu seinem Abschied als Bundesvorsitzender sagte Robert Antretter: „Besonders berührt hat mich, wie Menschen mit geistiger Behinderung einem nahekommen, wenn man ihr Vertrauen gewinnt … Mein Leben wäre ärmer gewesen, wenn die Lebenshilfe nicht gewesen wäre.“
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Medienmitteilung 2024: WIR für Menschlichkeit und Vielfalt: Brandmauer gegen Rechtsextremismus ist wichtiger als je zuvor

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 1. Februar 2024

WIR für Menschlichkeit und Vielfalt: Brandmauer gegen Rechtsextremismus ist wichtiger als je zuvor
Die Initiative „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ ruft zur Teilnahme am Aktionstag am 3. Februar 2024 in Berlin und in ganz Deutschland auf

Berlin. Vor dem Hintergrund der Verschärfung des politischen Klimas in Deutschland warnt die Initiative „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ vor den Gefahren von Rassismus und Rechtsextremismus und ruft zur Teilnahme am Aktionstag 3. Februar in Berlin auf. Die Demonstrationen der letzten Wochen machen mehr als deutlich: Eine große Mehrheit der Menschen in unserem Land schweigt nicht mehr. Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit werden entschieden abgelehnt. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe gehört zu den Initiatoren von „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“.

„Die Demonstrationen sind ein wichtiges Signal der Zivilgesellschaft. Wirklich gestoppt werden können die Alternative für Deutschland (AfD) und ähnliche Gruppierungen aber nur an den Wahlurnen“, erklärt die Initiative. Neben der Europawahl stehen 2024 zahlreiche wichtige Abstimmungen auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene an.

In der Initiative „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ hatten sich im Jahr 2021 Verbände, Initiativen und Einrichtungen, darunter alle Fachverbände für Menschen mit Behinderung, der Sozialverband Deutschland VdK und der Paritätische Gesamtverband zusammengeschlossen, um vor den Gefahren von Rassismus und Rechtsextremismus zu warnen.

„Seitdem hat sich das politische Klima in Deutschland und Europa weiter verschärft. Die Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderungen oder mit psychischer oder physischer Krankheit und aller, die sich für eine offene, inklusive und vielfältige Gesellschaft einsetzen, werden von rechten Parteien und Gruppierungen offen in Frage gestellt“, mahnt „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“.

„Die gute Nachricht ist: Die Menschen in unserem Land schauen nicht mehr weg oder hoffen, dass der braune Spuk von alleine verschwindet“, so die Initiative. Millionen Menschen in Deutschland haben gezeigt, dass sie das Auftreten und die Ziele von Parteien wie der AfD und anderer rechter Gruppierungen entschieden ablehnen.

Am Samstag, 3. Februar 2024, soll unter dem Motto #WirSindDieBrandmauer eine Menschenkette um das Bundestagsgebäude in Berlin gebildet werden. Initiator der Aktion ist das Netzwerk „Hand in Hand“, dem sich rund 1.300 zivilgesellschaftliche Organisationen angeschlossen haben. Die Initiative „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ ruft zur Teilnahme am Aktionstag in Berlin und an den Demonstrationen im ganzen Land auf. „Jeder und Jedem muss jetzt klar sein, was die Stunde geschlagen hat. Wir alle müssen jetzt Flagge zeigen und rechtsextremen Kräften wie der AfD die Stirn bieten“, appelliert Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D.

„Als Initiativen, Einrichtungen und Verbände, die sich für Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung einsetzen, wenden wir uns gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir treten ein für Menschlichkeit und Vielfalt.“
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Medienmitteilung 2024: Nie wieder! – Vor dem geschichtlichen Hintergrund haben wir als Lebenshilfe Niedersachsen eine besondere Verantwortung 

Medienmitteilung des Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V. vom 25. Januar 2024

Zum Tag des Gedenkens für die Opfer des 
Nationalsozialismus am 27. Januar 

Nie wieder! – Vor dem geschichtlichen Hintergrund haben wir als Lebenshilfe Niedersachsen eine besondere Verantwortung 

(Hannover, 25.01.2024) Vor 79 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Der 27. Januar ist daher 2005 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt worden. In Deutschland ist der Tag seit 1996 Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag gedenken wir der Millionen Menschen, die durch den Nazi-Terror brutal ermordet wurden, darunter auch viele Menschen mit Beeinträchtigungen, die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen wurden. 

„Das Erinnern an die Gräueltaten der Nationalsozialisten ist von immenser Bedeutung“, so Frank Steinsiek, Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen. „Damit dieses dunkle Kapitel der Geschichte mit den vielen Opfern nicht in Vergessenheit gerät. Und damit uns immer wieder vor Augen geführt wird, wie wichtig es ist, die Demokratie und damit die Würde jedes einzelnen sowie Vielfalt, Toleranz und Freiheit zu wahren. Es gilt, gegen das Vergessen zu erinnern sowie gegen das Leugnen und gegen Falschdarstellungen. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“ Und Steinsiek betont: „An dieser Stelle sind wir als Gesellschaft gefordert.“ 

Dies ist gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen einmal mehr von Bedeutung. „Das Bekanntwerden des Geheimtreffens von Rechtsextremen in Potsdam hat uns bestürzt. Das Treffen, bei dem es um die massenhafte Vertreibung von Menschen ging und an dem auch AfD-Mitglieder teilgenommen haben, zeigt einmal mehr, wie alarmierend die aktuelle Situation ist. Und dass unsere Demokratie ein kostbares Gut ist, dass es zu schützen gilt“, so Frank Steinsiek. 

Im Zuge der „Euthanasie“-Programme – dazu zählte die „Aktion T4“, benannt nach der Adresse der damaligen Zentraldienststelle, Tiergartenstraße 4 in Berlin – wurden hundert-tausende Menschen mit Beeinträchtigungen durch die Nazis ermordet. 1963 wurde die Lebenshilfe Niedersachsen von Eltern gegründet, um bessere Unterstützungsmöglichkeiten für ihre Kinder mit Beeinträchtigungen zu erhalten. Damit ihre Kinder bessere Chancen haben. Aber auch vor dem Hintergrund, dass sich derartige grausame Verbrechen an Menschen mit Beeinträchtigungen niemals wiederholen dürfen. 

Er stellt klar: „Vor diesem geschichtlichen Hintergrund und aufgrund unserer Ausrichtung für Inklusion und Teilhabe haben wir als Lebenshilfe Niedersachsen eine besondere Verantwortung, uns gegen menschenverachtende und rechtsextremistische Ansichten einzusetzen.“ 

In den letzten Tagen haben überall in Niedersachsen Demonstrationen stattgefunden, tau-sende sind bereits auf die Straßen gegangen. Wir rufen Sie dazu auf: Gehen Sie hin, nutzen Sie die eigene Stimme um sich für die Demokratie und gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass einzusetzen und unsere Demokratie zu bewahren.“ 

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Medienmiteilung 2023: Behinderten- und Wohlfahrtsverbände fordern geeignete Finanzierung für die inklusive Kinder- und Jugendhilfe

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 19. Dezember 2023

Behinderten- und Wohlfahrtsverbände fordern geeignete Finanzierung für die inklusive Kinder- und Jugendhilfe

Berlin. Eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe kann nur gelingen, wenn die Vorgabe des Kostenvorbehaltes im Achten Buch Sozialgesetzbuch aufgehoben wird. Darauf weist das breite Bündnis der Mitglieder des Deutschen Behindertenrates, des Wohlfahrtsverbandes AWO, des Paritätischen Gesamtverbandes und der Diakonie sowie der Fachverbände für Menschen mit Behinderung hin.

Der Kostenvorbehalt besagt, dass der leistungsberechtigte Personenkreis, Art und Umfang der Leistungen sowie der Umfang der Kostenbeteiligung gesetzlich auf den Stand von 2023 eingefroren werden soll (siehe § 108 SGB VIII). Der Gesetzgeber schließt damit explizit die Ausweitung des leistungsberechtigten Personenkreises und die Ausweitung des Leistungsumfangs aus. Dies konterkariert die Umsetzung einer barrierefreien, bedarfsdeckenden und inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.

Ein Paradigmenwechsel im SGB VIII im Sinne der umzusetzenden UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist unter den Vorzeichen des Kostenvorbehaltes des Gesetzgebers nicht realisierbar. Die angestrebte Verbesserung der Leistungszugänge und
-erbringung sowie die Schließung der Leistungslücken für junge Menschen mit Behinderungen und ihre Familien wird nur dann möglich sein, wenn die dafür benötigte finanzielle Ausstattung gewährleistet wird.

Alles andere wäre eine Mogelpackung und ein Verstoß gegen die Umsetzung der UN-BRK in Deutschland.

Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, eine geeignete Finanzierung für die inklusive Kinder- und Jugendhilfe bereitzustellen und ihren Verpflichtungen aus der UN-BRK nachzukommen.
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Medienmitteilung 2023: Großer Spendentag für mehr Zusammenhalt - NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland - Besser zusammen!“

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 15. Dezember 2023

Großer Spendentag für mehr Zusammenhalt - NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland - Besser zusammen!“

Der NDR lädt ein zum großen Spendentag am Freitag, 15. Dezember. Der Tag ist der diesjährige Höhepunkt der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“. Zahlreiche Prominente wie Barbara Schöneberger, Ingo Zamperoni, Manuela Schwesig, Rolf Zuckowski, Susanne Daubner, Atze Schröder, Alida Gundlach, Nicolas Kiefer und viele weitere sind dabei und unterstützen die Aktion mit ihrem Einsatz an den Spendentelefonen. Alle NDR Programme rufen zu Spenden auf an die Bundesvereinigung der Lebenshilfe e. V. und ihre fünf norddeutschen Landesverbände. Unter dem Motto „Besser zusammen!“ stehen Menschen mit Behinderung und deren Familien im Mittelpunkt der NDR Benefizaktion.

Der ganze Tag steht mit Programm-Aktionen und Versteigerungen im Zeichen der Benefizaktion. Am Freitagabend um 20.15 Uhr begrüßt Bettina Tietjen Zuschauerinnen und Zuschauer zu „DAS! Spezial – Hand in Hand für Norddeutschland“. Live zu Gast auf dem Roten Sofa sind Ulla Schmidt, die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe und ehemalige Bundesgesundheitsministerin, sowie NDR Intendant Joachim Knuth. Inka Schneider und Hinnerk Baumgarten stellen Lebenshilfe-Projekte im Norden vor. Sie berichten von ihrem Besuch auf dem Hof Winkelmann, einem Wohnprojekt für Menschen mit geistiger Behinderung. Über die inklusive Band „Echtes Leben“ in Bremerhaven und das Büro für Leichte Sprache in Bremen. Aus diesen und weiteren Projekten hat Bettina Tietjen ihre Gesprächsgäste eingeladen.

Zwei Wochen lang haben die NDR Radioprogramme, das NDR Fernsehen und NDR.de über die Arbeit der Lebenshilfe berichtet. Sie stärkt und unterstützt Menschen mit Behinderung und deren Familien mit mehr als 1.000 Angeboten in ganz Norddeutschland. Die Lebenshilfe setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein, die allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht.

Die Spenden der NDR Benefizaktion kommen zu 100 Prozent den Landesverbänden der Lebenshilfe in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen zugute. Erstmals hat sich auch Radio Bremen der NDR Benefizaktion angeschlossen.

Mit seiner Benefizaktion unterstützt der NDR zum dreizehnten Mal wohltätige Zwecke und das Ehrenamt im Norden. Die Partner der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ wechseln jährlich. Sie verteilen die Spenden in eigener Verantwortung an ihre Projekte.

Für die Benefizaktion 2023 ist bei der Bank für Sozialwirtschaft ein Spendenkonto eingerichtet:
IBAN DE64 201 205 200 100 200 300;
Empfänger: Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.

Die Spendenhotline ist am Freitag, 15. Dezember unter der Telefonnummer 0800 637 000 von 6 Uhr bis Mitternacht geschaltet. Unter www.NDR.de/handinhand kann auch online gespendet werden. Das Spendenkonto ist bis zum 31. Januar 2024 geöffnet. Im Februar 2024 wird das Aktionsergebnis bekannt gegeben.

Weitere Informationen online unter www.NDR.de/handinhand
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Medienmitteilung 2023: Lebenshilfe: Rechtliche Betreuung für Menschen mit Behinderung in Gefahr

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 12. Dezember 2023

Lebenshilfe: Rechtliche Betreuung für Menschen mit Behinderung in Gefahr

Brandbrief der Lebenshilfe an die Ministerpräsidenten: Bundesrat darf am 15. Dezember seine Zustimmung zum Gesetz für einen Inflationsausgleich für rechtliche Betreuung nicht verweigern!

Berlin. In einem Brandbrief an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder warnt die Lebenshilfe vor den fatalen Folgen für Menschen mit Behinderung, sollte rechtliche Betreuung nicht mehr ausreichend finanziert werden. „Es darf jetzt nicht an der Unterstützung für die Schwachen gespart werden: Stimmen Sie am 15. Dezember im Bundesrat dem Gesetz für einen Inflationsausgleich als Sonderzahlung für Berufsbetreuer, Betreuungsvereine und ehrenamtliche Betreuer zu!“, appelliert Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D.

Die Sorge der Lebenshilfe ist berechtigt: Der Finanzausschuss des Bundesrates hat empfohlen, das Gesetz abzulehnen. Der Rechtsausschuss ist zu keiner Empfehlung gekommen. Zudem hat die Lebenshilfe erfahren, dass einige Länder nur zustimmen wollen, wenn zusätzlich eine Deckelung des Inflationsausgleichs auf eine begrenzte Anzahl von rechtlichen Betreuungen eingeführt wird. Ulla Schmidt: „Es ist zwar nachvollziehbar, dass die Länder vom Bund einen finanziellen Ausgleich für die Sonderzahlung fordern. Es ist aber falsch, diesen Wunsch auf dem Rücken der Menschen auszutragen, die auf rechtliche Betreuung angewiesen sind!“
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Medienmitteilung 2023: Start der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland - Besser zusammen!“

Pressemeldung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 04. Dezember 2023

Start der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland - Besser zusammen!“

Am Montag, 4. Dezember, startet die diesjährige NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“. Unter dem Motto „Besser zusammen!“ stehen Menschen mit Behinderung und deren Familien im Mittelpunkt. Die Bundesvereinigung der Lebenshilfe e. V. und ihre fünf norddeutschen Landesverbände sind die diesjährigen Aktionspartner.

In den kommenden zwei Wochen werden die NDR Radioprogramme, das NDR Fernsehen und NDR.de über das Engagement der Lebenshilfe berichten. Sie engagiert sich für eine inklusive Gesellschaft, die allen Menschen eine Teilhabe ermöglicht. Die Lebenshilfe ist mit mehr als 1.000 Angeboten in ganz Norddeutschland aktiv.

NDR Intendant Joachim Knuth: „Wer den NDR einschaltet, erfährt in diesen Tagen viel über Menschen mit Behinderung: Wie sie leben und arbeiten, wie es ihnen und ihren Angehörigen geht, mit welchen Schwierigkeiten sie kämpfen und darüber, was die Lebenshilfe leistet. Wenn wir zu Spenden aufrufen, haben die Hörerinnen und Hörer, unsere Zuschauerinnen und Zuschauer eine konkrete Vorstellung davon, was sie mit ihrer Spende bewirken. Das zeichnet unsere Benefizaktion ‚Hand in für Norddeutschland‘ aus.“

Die Spenden der NDR Benefizaktion kommen zu 100 Prozent den Landesverbänden der Lebenshilfe in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen zugute. Erstmals hat sich auch Radio Bremen der NDR Benefizaktion angeschlossen.

Höhepunkt ist der Spendentag am Freitag, 15. Dezember, der ganz im Zeichen der Aktion steht. An den Spendentelefonen helfen Prominente wie Barbara Schöneberger, Ingo Zamperoni, Manuela Schwesig, Rolf Zuckowski, Katharina Fegebank, Christian Wulff und viele weitere. Ab 20.15 Uhr sendet das NDR Fernsehen 90-Minuten live „DAS! Spezial – Hand in Hand für Norddeutschland“. Zu Gast bei Moderatorin Bettina Tietjen ist u.a. Ulla Schmidt, die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe und ehemalige Bundesgesundheitsministerin.

Mit seiner Benefizaktion unterstützt der NDR zum dreizehnten Mal wohltätige Zwecke und das Ehrenamt im Norden. Die Partner der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ wechseln jährlich. Sie verteilen die Spenden in eigener Verantwortung an ihre Projekte.

Für die Benefizaktion 2023 ist bei der Bank für Sozialwirtschaft ein Spendenkonto eingerichtet:
IBAN DE64 201 205 200 100 200 300;
Empfänger: Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.
Unter www.NDR.de/handinhand kann auch online gespendet werden.

Das Spendenkonto ist bis zum 31. Januar 2024 geöffnet.
Im Februar 2024 wird das Aktionsergebnis bekannt gegeben.


Weitere Informationen online unter www.NDR.de/handinhand
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