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Medienmitteilung: Lebenshilfe fordert ein barrierefreies Europa

Medienmitteilung des Bundseverbandes der Lebenshilfe e.V. vom 22. Mai 2019

Lebenshilfe fordert ein barrierefreies Europa

Berlin. 60,8 Millionen wahlberechtigte Deutsche sind am 26. Mai aufgerufen, ein neues Europa-Parlament zu wählen. Einer von ihnen ist Sebastian Urbanski. Der 41-jährige Berliner hat das Down-Syndrom und fordert als Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe, dass die EU allen ihren Bürgerinnen und Bürgern gleiche Chancen ermöglichen soll. „Für uns Menschen mit Behinderung bedeutet das zuallererst Barrierefreiheit“, sagt Sebastian Urbanski.

Damit sei nicht nur der Fahrstuhl für Rollstuhlfahrer oder die piepsende Ampel für blinde Menschen gemeint. „Wenn zum Beispiel Formulare zu kompliziert sind, verstehe ich sie nicht, erklärt Urbanski. „Ich finde es darum besser, wenn sie in einfacher Sprache geschrieben werden. Sonst bin ich auf die Hilfe anderer angewiesen. Und das will ich nicht. Ich möchte so selbstständig wie möglich leben.“

Auch für die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt, MdB, ist eine Umwelt ohne Barrieren der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe in Deutschland und ganz Europa. Egal, ob es um Arbeitsplätze, ums Wohnen, den Besuch beim Arzt oder im Kino geht. Ulla Schmidt: „Wir brauchen in der EU gute Standards für Barrierefreiheit. Einfache Sprache würde eine Europäische Union schaffen, deren Vorteile jeder sofort verstehen kann. Einfache Sprache würde dazu beitragen, Vorurteile unter den Völkern Europas und gegenüber der Brüsseler Bürokratie abzubauen.“

Für alle Anliegen ist es entscheidend, am Sonntag wählen zu gehen und so Europapolitik mitzugestalten! Diese Wahl ist dabei für viele Menschen mit Behinderung die erste Wahl ihres Lebens: Dank der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes konnten Menschen mit einer Betreuung in allen Angelegenheiten einen Antrag auf Aufnahme ins Wählerverzeichnis stellen und nun ihr Bürgerrecht wahrnehmen. Auch in anderen europäischen Ländern gab es Änderungen beim Wahlrecht – ein großer Erfolg nach einem häufig langen Kampf, der oft erst vor Gericht endete. Dieser Erfolg ist zuvorderst Menschen mit Behinderung und ihren Verbänden wie der Lebenshilfe in Deutschland zu verdanken.

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Magdalenenfest im Magdalenengarten am 01.06. und 02.06.2019

Magdalenenfest
im Magdalenengarten, Wohl, Hildesheim
Samstag, 1. Juni und Sonntag, 2. Juni 2019
in der Zeit von 11.00 bis 18.00 Uhr

DSCI0523


Das Lädchen präsentiert sich mit seinen Artikeln aus der Eigenproduktion Holz und aus Fremdwerkstätten für den Wohn- und Außenbereich auf diesem schönen Fest. Das Verkaufsteam freut sich auf Ihren / Euren Besuch. Gutscheine aus dem Lädchen können gern eingelöst werden.
Hoffen wir auf gutes Wetter. Bis dahin eine gute Zeit wünscht

Silvia Hartsch
Leiterin Geschenke-Lädchen
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Medienmitteilung: Selbstvertretung gehört zur Demokratie wie die Teilnahme an der Europa-Wahl

Medienmitteilung des Bundseverbandes der Lebenshilfe e.V. vom 30. April 2019

Selbstvertretung gehört zur Demokratie
wie die Teilnahme an der Europa-Wahl

Sebastian Urbanski vom Bundesvorstand der Lebenshilfe zum Gleichstellungstag behinderter Menschen am 5. Mai

Berlin. „Ich bin im Bundesvorstand der Lebenshilfe. Ich kann jetzt Politik machen. Meine Meinung wird ernst genommen.“ Das sagt der Schauspieler Sebastian Urbanski aus Berlin. Er hat das Down-Syndrom und engagiert sich ehrenamtlich als Selbstvertreter in der Lebenshilfe. Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung behinderter Menschen am 5. Mai fordert er Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung auf, für sich selbst und für die Rechte anderer behinderter Menschen einzutreten: „Ihr könnt was erreichen. Macht es endlich“, so Sebastian Urbanski in einem Video der Kampagne „Selbstvertretung. Na klar“, die jetzt von der Bundesvereinigung Lebenshilfe gestartet wurde. Menschen mit Behinderung vertreten sich schon heute vielfach selbst, eindrucksvolle Beispiele und mehr Informationen finden Sie im Internet auf: www.lebenshilfe.de/selbstvertretung/

Der 41-jährige Berliner lebt vor, was alles möglich ist: Vor zwei Jahren sprach er als erster Mensch mit Down-Syndrom zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag und gerade erst war er bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Hintergrundgespräch eingeladen. Dort informierte Sebastian Urbanski das Staatsoberhaupt darüber, mit welchen Problemen und Vorurteilen Menschen mit Trisomie 21 – so wird das Down-Syndrom auch genannt – in Deutschland zu kämpfen haben. Aktueller Anlass waren die Bundestagsdebatte zu vorgeburtlichen Bluttests auf Down-Syndrom und die Wahlrechtsausschlüsse von behinderten Menschen mit einer Betreuung in allen Angelegenheiten, die das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Anfang des Jahres für verfassungswidrig erklärt hatte.

Um schon an der Europa-Wahl am 26. Mai teilnehmen zu können, ist für bisher ausgeschlossene Menschen mit Behinderung ein Antrag erforderlich. Dies hatten die Karlsruher Verfassungsrichter in einer Eilentscheidung am 15. April festgelegt. Die Lebenshilfe rät daher allen Betroffenen, bis spätestens 3. Mai einen entsprechenden Antrag beim Wahlamt ihrer Gemeinde zu stellen. Ein Musterformular und mehr Informationen ist auf der Webseite der Lebenshilfe zu finden: www.lebenshilfe.de/informieren/familie/wahlrecht/

Sebastian Urbanski ruft alle wahlberechtigten Deutschen, ob mit oder ohne Behinderung, dazu auf, dieses wichtige Grundrecht wahrzunehmen: „Ich gehe auf jeden Fall wählen. Das gehört genauso zur Demokratie wie meine Arbeit als Selbstvertreter. Und ich gebe meine Stimme der Partei, die sich in Europa am meisten dafür einsetzt, dass jeder Mensch gleich behandelt wird.“

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90.000 Helfer in Sachen Umweltschutz engagiert.

Lebenshilfe Hildesheim startet mit einem inklusiven Projekt zum Naturverständnis.

Bienenprojekt 6888

Seit Mitte April 2019 stehen an den Werkstattstandorten Am Römerring 96 und Am Flugplatz 9 Bienenbeuten mit geschätzt jeweils 30.000 Bienen. Interessierte Mitarbeiter*innen und Beschäftigte haben an einem bienenkundlichen Grundkurs teilgenommen und konnten auf dem Lehrbienenstand des Imkervereins Kloster Marienrode e.V. den praktischen Umgang lernen. Unter Anleitung eines erfahrenen Imkers, haben die Teilnehmer die Bienenbeuten aufgestellt.

Bienenprojekt 7299

Die Idee, mehr für die Umwelt zu tun und dieses erlebbar zu machen, gibt es schon länger. So sind nach den Bauarbeiten am Flugplatz die Rasenflächen in eine, für Insekten wertvolle Blumenwiese umgestaltet und Obstbäume gepflanzt worden.

Bienenprojekt 6908

Projektteilnehmer Thomas Sklorz aus dem Sozialdienst am Römerring ist glücklich über den Start des Projektes und sieht ein großes Potenzial für Beschäftigte der Lebenshilfe in den nachgelagerten Arbeiten. Ob nun Honigschleudern und abfüllen oder das Herrichten von neuen Beuten. In jedem Fall werden zukünftig Menschen mit Behinderung von dem Projekt profitieren. Auch die Gefahren durch die Bienen sieht er unkritisch. Bienen haben wichtigeres zu tun als Menschen zu stechen. Dieses geschieht nur in Situationen der Verteidigung, so Sklorz. Um auf der sicheren Seite zu sein, sind die Beuten aber an unzugänglichen Orten aufgestellt. So ist der Beutestandort im Römerring durch eine Kette und Schilder gesichert und am Flugplatz stehen die Beuten für Besucher unerreicht auf dem Vordach. Allerdings kann man die fleißigen Bienen sehr gut aus den Räumen der öffentlichen Kantine beobachten.

Bienenprojekt 6866

Bienenprojekt 6923

Die regelmäßige Sichtung der Bienenvölker gehört genauso zum Projektinhalt wie die Vorbereitung der Beuten und das weitere Lernen rund um die Biene. Wie verhält sich eine Biene und warum sind sie so wichtig für die Menschen, was für eine Zelle ist das und wo ist die Königin. Viele Fragen, die kompetent beantwortet werden, auch wenn sie noch nicht ausgesprochen sind. Auch in Zukunft stehen ein erfahrener Imker und der Imkerverein Kloster Marienrode e.V. als Ansprechpartner und Projektbegleiter an der Seite der Teilnehmer.

Bienenprojekt 6915

Und es geht weiter. Die nächsten Entscheidungen müssen getroffen werden. Soll das Volk geteilt werden und in welcher Art und Weise, wann ernten wir den Honig und wer baut die Schaubeute?
Es ist geplant, an einem Standort auch eine Schaubeute zur errichten. An dieser kann jede interessierte Person sich selber einen Einblick in die dunkle Welt einer Beute verschaffen und den Bienen beim Arbeiten zuschauen.

Wer das Bienenprojekt unterstützen möchte, kann dieses tun unter Kontoverbindung:
Konto: Lebenshilfe Hildesheim e.V. :
IBAN: DE23 2519 3331 0007 7321 01
BIC: GENODEF1PAT
Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-Pattensen
Verwendungszweck: Spende Bienenprojekt


Text: Tobias Plitzko
Fotos: Thomas Sklorz
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